Werkhof Amriswil
Der Wekhof ist ein pragmatisch organisierter, kompakter Holzbau mit hoher Nutzungsflexibilität. Durch seine Materialisierung und durch seine Setzung orthogonal zu den benachbarten Industriehallen beruhigt er die disperse Situation am Rand der Bauzone und leitet über zum landwirtschaftlich geprägten Umland.
In seiner prägnanten städtebaulichen Haltung übernimmt der Neubau die Orthogonalität der grossflächigen Industriebauten beidseits der Schrofenstrasse und schliesst die Gebäudeabfolge zur künftigen überregionalen Umfahrungstrasse hin ab. Der Gebäudezugang in der Mittelachse des Werkhofgebäudes ist klar als Besucherzugang zu erkennen und begünstigt die Adressbildung an der Schrofenstrasse. Mit einer tief gezogenen Dachtraufe integriert sich das Gebäudevolumen in seine Umgebung, der Brückenschlag zu den umliegenden Landwirtschaftsbauten gelingt mit einem Schrägdach und der Fassadengestaltung in Holz und Eternit. Seinen Nachbarn gegenüber begegnet das Projekt mit Respekt – insbesondere gegenüber den Wohnbauten wird ein willkommener Abstand gewahrt. Die markante Freistellung der Salzsilos vis-à-vis zum dem grossen Kreisel der BTS setzt dagegen ein weithin sichtbares Zeichen mit Wiedererkennungwert.
Durchfahrtshallen erlauben einen schnellen Zugriff auf alle relevanten Fahrzeuge. Für deren optimale Nutzung wird auf dem Gelände ein Einbahnsystem etabliert. In dieses Verkehrsregime sind auch die Durchfahrten durch die Salzsilos, die Waschanlage und den Aussenwaschplatz integriert. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Setzung des Gebäudevolumens auf dem langgezogenen Grundstück, denn eine optimale Anordnung der Zu- und Wegfahrten begünstigt reibungslose Arbeitsabläufe und den effizienten Betrieb. Der minimierte Fussabdruck des Gebäudes schafft Platz für die Nutzung des Aussenraums: So entsteht durch wartende Fahrzeuge keine Beeinträchtigung der Abläufe, für die Bewirtschaftung der Lager im Süden der Halle und für die Anlieferung von Magazinen und Werkstätten steht grosszügiger Manövrierraum zur Verfügung. Manövrierflächen sind generell asphaltiert. Stellflächen für Privatfahrzeuge und Lagerflächen sind dagegen als unversiegelte und sickerfähige Kiesflächen oder Rasengitter ausgebildet. Da in der unmittelbaren Umgebung bereits ein grosses Angebot an öffentlichen Parkplätzen besteht, kommt die Parkierung innerhalb des Arealabschlusses zu liegen.
Einfache, leistungsfähige Strukturen zeichnen das Gebäude aus. Der Mittelgang, der sich als interner Verbindungsweg durch alle Bereiche fortsetzt, organisiert sämtliche Nutzungen. So entsteht eine sinnvolle Abfolge von Warmbereich - temperierter Zone und Kaltlagern beziehungsweise Remisen, die beste Voraussetzungen schaffen für eine einfache Führung der haustechnischen Anlage-Komponenten.
In der hohen Fahrzeughalle ermöglichen die gewählten Trägerdimensionen, die stützenfreie Überspannung der gesamten Gebäudebreite und gewähren damit eine Parkierung mit grösstmöglicher Flexibilität. Auch die Fahrzeughalle für den Winterdienst ist frei von internen Stützen. Die Schneepflüge werden platzsparend auf Schwerlastregalen unter dem Vordach gelagert (analog Werkhof Loveresse).
Ein Warenlift mit vorgelagertem gedecktem Anlieferungsbereich versorgt die Werkstätten und Lager im Obergeschoss. Sämtliche Arbeitsbereiche sind damit behindertengerecht erschlossen.
Bauherrschaft
Kantonalaes Tiefbauamt Thurgau
Verfahren
offener Wettbewerb
Landschaftsarchitektur
Lorenz Eugster Landschaftsarchitekturhttp://www.lorenzeugster.ch/
Holzbauingenieur
Haustechnik Ingenieur