© Dieter Schudel

Elefantenanlage II und Himmapan Lodge

Nachdem die Gemeinde Rapperswil-Jona im Jahr 2013 neue Sportanlagen in einem Aussenquartier bezog ergab sich für den Kinderzoo die Möglichkeit zur Erweiterung des Areals zwischen Giraffen- und Trampeltieranlage um 6500 m2. Damit konnte ein Projekt, welches schon 1997 in einem Masterplan angedacht war, endlich realisiert und die Lücke geschlossen werden.

Mit der Zooerweiterung entstand eine neue, zeitgemässe Elefantenanlage und ein asiatisches Restaurant. Die orthogonalen Grenzen der Fussballfelder sind verwischt und die Sackgassen in der Wegführung sind aufgehoben. Neben der artgerechten Tierhaltung ist das neue Zooerlebnis von zentraler Bedeutung. Ein spektakulärer Höhenweg führt die Besucher über die Elefantenanlage. Er ist ein wichtiger Teil des neuen Wegnetzes und schafft neue Perspektiven für die Besucher. Gleichzeitig unterteilt er die Elefantenanlage in zwei Hauptflächen (die es erlauben die Tiere bei Bedarf zu separieren). Vom Zoo aus betrachtet, bildet er zusammen mit der dahinter liegenden Begrenzungsmauer den Horizont gegen Osten.

Über eine sanft ansteigende, geschwungene Holzbrücke gelangen die Besucher über eine grosse Wasserfläche des Elefantenbades, in einen mächtigen Fels. Seine Wasserfälle speisen den Badesee. Durch den Fels gelangt man über den Höhenweg auf eine Beobachtungsplattform in den Baumkronen. Der Weg auf 6 Meter Höhe bietet bewusst gesetzte Einblicke in die Anlage, aber auch neue Blicke in den Kinderzoo und den Panoramablick Richtung See und Alpen.
 Nach ca. 100 Metern, am Ende des Höhenweges, gelangt man in das neue asiatische Restaurant “Himmapan” Es thront an bester Lage zwischen Himmel, Wasser und Erde und lässt den Anblick der Elefantenherde oder die Aussicht über den See bei einem guten Essen oder feinen Getränk noch genussvoller werden. Das neue Restaurant ermöglicht für Zoobesucher und externe Gäste eine neue Dimension der Bewirtung im Kinderzoo. In einem stimmungsvollen asiatischen Ambiente bietet es attraktive Räumlichkeiten für kleine und für grössere Gesellschaften, an einmaliger Lage und auf einzigartige Weise. 

Über die Rampenanlage, die Treppe oder mit dem Lift im Restaurant, gelangt man wieder auf den festen Boden, wo sich das parkgleiche Wegnetz fortsetzt. 
Die Fläche für die Elefanten ist in vier Anlageteile unterteilbar. Die Vegetation lenkt die Blicke, bietet Tieren und Besucher Schatten und ist Teil des szenarischen Konzeptes. Das Augenmerk reicht bis hin zur Art und Anordnung der Fütterungs- und Beschäftigungselemente für die Elefanten. 

Der Bullenstall liegt unter dem Höhenweg und ist Teil des Hintergrunds der Anlage.
Die Haltungsart des Bullen ist “Protected Contact“ (während bei der Herde zwangsläufig die “Hands-on“-Haltung bestehen bleibt, da sich der Elefantenstall ausserhalb des Zoogeländes befindet). Der beheizte Bullenstall weist sechs Boxen à 50 bis 150 m2 auf. Die Boxen sind über automatische Schiebetore miteinander verbunden. Drei Boxen weisen einen metertiefen Sandboden auf und eignen sich insbesondere als Schlafboxen. Eine Box beinhaltet einen „Hugger“ - eine kleine Boxe mit speziellen Gitterwänden, welche z.B. den medizinischen Untersuch der Tiere ermöglicht. An den Boxen liegt der 3 m breite Pflegergang. Für das tägliche Targettraining mit den Bullen wurde ein Bereich der Trennung zwischen Pflegergang und Boxen als „Targetwand“ ausgeführt.
 Der Stall bietet bei Bedarf Unterkunft für zwei Bullen und einer Mutterkuh mit Kalb. 
Über riesige, runde Oberlichtfenster wird der Stall mit ausreichend Tageslicht versorgt. Der Luftaustausch wird über die Lüftung geregelt. Die Strukturheizung in den Wänden sorgt für die Temperatur.
 Das Raumprogramm wird durch ein Heulager und einen Pflegerraum komplettiert. 

Gleichzeitig mit dem Bau des Elefantenparks wird eine neue Seewasserfassung erstellt. Über sie werden nicht nur sämtliche Wasserstellen und Teiche im Zoo gespiesen, sondern auch die Energie für die Beheizung und die Warmwasserversorgung der neuen Elefantenanlage und des Restaurants gewonnen.
 

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  • Kategorie

    Zooarchitektur, Zooanlage, Gastronomie, Neubau, Holzbau

  • Bauherrschaft

    Gebrüder Knie, Schweizer National-Circus AG

  • Verfahren

    Direktauftrag

  • Standort

    Knies Kinderzoo, Rapperswil

  • Jahr

    Vorstudien ab 2010, Eröffnung 2015

  • Fachbiologische Beratung

    Kurt Müller

  • Landschaftsarchitekt

    Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur

  • Leistung M&T

    Vorstudien bis und mit Ausführungsplanung

  • Bauleitung und GP nach Phase 32

    Ghisleni Planen Bauen

  • HLKKS Fachplanung und Beratung

    Andy Wickart Haustechnik AG

  • Elektroplanung

    Elektro Winter AG, R. Mettler AG

  • Ingenieur Holzbau

    Pirmin Jung GmbH

  • Ingenieur Beton

    Walter Böhler AG

  • Ingenieure Wasserbau

    Holinger AG

  • Holzbau

    Blumer Lehmann

  • Innenarchitektur Restaurant

    SLS Illusion + Construktion GmbH mit Konform