Koch-Areal Quartierpark

Der Wettbewerb für den Quartierpark des Koch-Areals wurde parallel zu den Wettbewerben für die neuen Wohnbauten ausgeschrieben.

Das Denkmal ist mehr als die hölzerne Struktur und das Ziegeldach im Park. Es geht auch um die lineare, rationale Art und Weise, wie das Land erschlossen wurde und um die Aufenthaltsqualitäten, die wir heute auf diese industriellen Strukturen projizieren. Daher schlagen wir vor, die Kohlehalle und die Gleise zu erhalten und fügen mit dem Retentions- und Sickergraben eine Struktur hinzu, die ein heutiges Problem löst, das die zu bebauenden Grundstücke A, B, C selber nicht gleich gut lösen können.
Es geht aber auch um die Aneignung des Denkmals, einerseits durch die Natur in Form von Ruderalvegetation, andererseits durch die Erneuerung des Hallenbodens für den Gebrauch als Marktplatz, als Drehscheibe, als Bühne oder Spielplatz. 

Das Koch-Areal steht für einen Grenzraum. Das Dorf Altstetten und die Stadt Zürich haben hier ihre sperrigen und staubigen Nutzungen ‘parkiert’: Freilager, Kohlelager, Letzigalgen. Wie aus einem Kompost spriessen hier aus der Schichtung des urbanen Detritus künftig besonders süsse Früchte. Die vorgefundenen Qualitäten übersetzen wir in drei Typen Platz, Brache, Park und fügen einen vierten dazu, den Balkon. Dieser gefügte Teppich bietet die Grundlage für ein weiterhin brodelndes Koch-Areal.Für die Ränder wird allseitig eine Gestaltunsstrategie vorgeschlagen, die sowohl zum Quartierpark als auch zu den angrenzenden Baufeldern funktioniert. Verbindende Elemente sind variabel an die Projekte auf den Teilperimeter A, B, C anpassbar. 
Der Entscheid, das ehemalige Kohlelager als Bestandteil des neuen Parks zu nutzen bietet Gelegenheit einen einmaligen Erlebnisraum
zu schaffen. Der wetterfeste ‘Schärme’ ist zugleich identitätsstifendes Denkmal und soziales Zentrum für das ganze Quartier und ist in seiner Dimensionierung einzigartig für Zürich. Durch die attraktive Lage an der Rautistrasse zieht er zu allen Tages- und Jahreszeiten durchmischtes Publikum an, wodurch ein Begegnungsort mit grosser Strahlkraft entsteht.
Die Spuren der jüngeren Vergangenheit werden vollumfänglich zurückgebaut, so dass der Hallenraum als Denkmal zur Geltung kommt
und als grosszügiger Rahmen für vielfältiges Leben zur Verfügung steht. Ehemalige Nutzungen werden zum Teil neu interpretiert und weiterentwickelt. Die baulichen Eingriffe sind mit Bedacht gesetzt: Zu ersetzende Bauteile werden dem Bestand angeglichen, neue Bauteile setzen sich gestalterisch und farblich mit eigener Gestaltungssprache vom Altbau ab (siehe Referenz Andy Goldsworthy). Im Dachbereich wird die Brandmauer aufgelöst, indem die Ziegelsteine
entfernt werden. Der angrenzende nördliche
Teil der Halle wird
zudem hinsichtlich ihrer Aussteifung ertüchtigt, so dass die Standsicherheit ohne die Haupthalle sichergestellt werden kann. Neben den statisch notwendigen
Massnahmen ergänzen zukünftig folgende
Einbauten den Raum unter dem Dach: Als
Anziehungspunkt entsteht zur Rautistrasse hin
ein Marktplatz mit eigenem Buvette (inkl. Züri WC,
Umkleideraum, Lager) und einer Galerie im OG für kleinere
Veranstaltungen (Lesungen, Infoveranstaltungen). Ein analog-
digitales Display (bedienbar von einem Gestell in der Halle) in der Holzfassade zur Rautistrasse kündigt an, ob auf dem Markt preiswerte Mittagsmenüs, frisches Gemüse oder gebrauchte Velos angeboten werden. Am gegenüberliegenden Ende der Halle liegt – mit Fortsetzung im Park – ein Spielplatz mit Kletterwand und Spielgerüst, ausgestattet mit unterschiedlichen Strukturen zum Hüpfen, Schaukeln, Klettern etc. der sowohl dem Kindergarten als auch dem Publikum zur Verfügung steht. In der Mitte der Halle liegt eine funktionsoffene Drehscheibe, die allen umliegenden Nutzungen zugeschlagen werden kann. Zur intimen wohnlichen Atmosphäre tragen textile Rouleaus (Raumteiler und Windschutz) und eine Kochstelle bei. Events werden durch einen Ring von Spots optimal in Szene gesetzt. Ein rigider Sternenhimmel setzt den Dachraum der Halle auch nachts in Szene. 

mehr