Gemeindehaus Fischbach
Fischbach-Göslikon: Wie der Bindestrich zwischen den beiden Ortsnamen verbindet das neue Gemeindehaus die beiden historischen Dorfteile. An der Gabelung zwischen alter und neuer Hauptstrasse setzt das Gemeindehaus einen klaren Erkennungspunkt. Der Haupteingang des etwas zurückversetzten Volumens ist auf die Hauptstrasse ausgerichtet.
Massstabsgerecht tritt der Baukörper nur zweigeschossig in Erscheinung. Der Verlauf der Hangkante entlang der Alten Landstrasse bleibt dadurch erlebbar und die Untergeschossnutzungen zeigen sich nur durch zwei lokale Einschnitte. Das Gemeindehaus vermittelt zwischen den beiden Niveaus und nutzt die Höhenunterschiede für die geschickte Anordnung von Gebäudezugängen und Nutzungen.
Das Raumprogramm wird auf drei Ebenen entwickelt. Im Erdgeschoss liegen die beiden Ämter mit direkter Anlaufstelle. In der lichtdurchfluteten Halle findet der Besucher die beiden Aussenschalter, die Halle dient dabei gleichzeitig sowohl Warteraum, als auch als Durchgangsbereich. Im Obergeschoss liegen die Sitzungszimmer sowie die Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter. Gegen Süden hin öffnet eine gedeckte Terrasse einen stimmungsvollen Blick über die Reuss-Ebene. Die Terrasse ist von der Halle, der Cafeteria und dem Sitzungszimmer aus direkt erreichbar und bietet dem Gemeindehaus damit unzählige willkommene Nutzungsmöglichkeiten. Im Untergeschoss liegen neben Archivräumen eine behindertengerechte Tiefgarage sowie das Bauamt, das funktional unabhängig von der Gemeindeverwaltung betrieben wird, aber dennoch vollumfänglich von dessen Infrastruktur profitiert.
Die Grundrisse garantierten gute betriebliche Abläufe und kurze Wege. Ein einheitliches Büroraster erlaubt auch in Zukunft, flexibel auf geänderte Bedürfnisse zu reagieren. Die öffentlichen Bereiche liegen im Kern des Gebäudes und sind klar von den Mitarbeiterbereichen getrennt. Je nach Bedarf können die Ämter im Erdgeschoss mit einer internen Erschliessung verbunden oder über die Halle erschlossen werden.
Die Zufahrt für Besucher des Gemeindehauses erfolgt über die Alte Landstrasse auf einen leicht ansteigenden Vorplatz, der mit Naturstein gepflastert ist. Hier sind die benötigten Funktionsflächen wie Parkplätze, gedeckte Velostellplätze und die Entsorgungseinrichtungen angeordnet. Zwischen den Parkplätzen stehen mehrstämmige Zierkirschen, die im Sommer Schatten spenden und im Frühling einen prächtigen Blühaspekt liefern. Die lockere Setzung der Zierkirschen setzt sich auf der ganzen Länge der Wiesenkante fort, bis zu einem grösseren Boskett, das den Übergang zu den südöstlich angrenzenden Wohnhäusern definiert. Entlang der Mellingerstrasse begleitet eine Natursteinmauer das Trottoir. Sie nimmt den Höhensprung zu den Parkplätzen auf und tritt zur Strasse als Sitzmauer in Erscheinung.
Geschwungene, asphaltierte Wege führen von der Alten Landstrasse an die Mellingerstrasse über die neu entstehende Zentrumswiese.
Kategorie
Gemeindehaus, Verwaltung
Bauherrschaft
Gemeinde Fischbach–Göslikon
Verfahren
Projektwettbewerb selektiv
Jahr
2013
Landschaftsarchitekt