Stadthaus Rapperswil-Jona

Das Gemeindehaus ist ein Haus für Besucher. In den letzten Jahren wuchs Jona vom Dorf zur Stadt. Der Bau des Gemeindehauses trägt dem sich wandelnden Selbstbewusstsein Rechnung: Er behauptet den städtischen Massstab, an dem sich künftige Entwicklungen messen werden.

Das Stadthaus ist der zentrale Identifikationspunkt in Jona. Als solcher wurde es als Haus für Besucher konzipiert. Prägnanz und Übersichtlichkeit sind zentrale Anforderungen, die an das Gebäude und seine Umgebung gestellt werden.

Hier die wichtigsten Artikel über den Bau:
Der Tradition verpflichtet, Martin Tschanz, NZZ, 1999
Haus für Besucher, Theresia Gürtler Berger, Bauwelt, 1999

Der kompakte Baukörper reiht sich ein unter die bestehenden Solitäre von Kirche, Schulhaus und Gemeindezentrum Kreuz. Diese vier architektonischen Schwerpunkte bilden das Gravitationszentrum des ehemaligen Dorf- beziehungsweise heutigen Stadtteilzentrums. Entlang der St.Gallerstrasse schliesst der Baukörper die Zeile ab und öffnet gegen Westen einen Raum angemessener Grösse. Gegen Osten wird der Vorplatz des Schulhauses gefasst. Dadurch entsteht ein ruhiger Platzbereich, dessen Atmosphäre ein grosses, bodenebenes Wasserbecken bestimmt.

Der gleichmässige Raster der Fassade wird an der Nord- und Südfassade durch grosse Panoramafenster aufgebrochen, die dem Gebäude eine zusätzliche Dimension verleihen. Diese Panoramafenster belichten eine Längshalle, die sich als mehrgeschossige Raumabfolge durch das Gebäude zieht und die Öffentlichkeit des Baus auch im Innern auszeichnet. Im täglichen Gebrauch dient sie der Orientierung im Haus, ist aber auch Kommunikations- und Aufenthaltszone; im besonderen Falle wird sie zur Ausstellungshalle und zum Veranstaltungsraum.

Die Ruhe der Proportionierung sowie die Wahl suggestiver Materialien unterstreichen die repräsentative Haltung. Eine sorgfältige Detailierung mit massiv aufgemauerter Sandsteinfassade, Holzvertäfelungen, Natursteinböden und einer darauf abgestimmten Farbpalette prägen den Bau. Der Sandstein stammt aus einem Steinbruch auf Gemeindegebiet – das Haus ist aus dem Stein gebaut, auf dem die Gemeinde steht.

 

Nach der Fusionierung der Gemeinde Jona mit der Stadt Rapperswil wurde das Gemeindehaus im Jahr 2003 zum Stadthaus Rapperswil-Jona umgebaut. Seit 2010 steht das Gebäude unter Denkmalschutz (Kulturobjekt der Kategorie II).

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  • Bauherrschaft

    Politische Gemeinde Jona

  • Wettbewerb

    1994, 1. Preis

  • Realisierung

    1997 - 1998

  • Umbau

    2005

  • Bauleitung

    H. Oberholzer Architekt BSA SIA Pierre Robin Architekt HTL SIA

  • Gebäudekosten

    BKP 2 (Fr./m3): 530.00

  • Anlagekosten

    BKP 1-9 (Fr.): 12.3 Mio

  • Auszeichnungen

    2010 unter Denkmalschutz gestellt (Kulturobjekt der Kat. II) 
    2002 Premio Europeo di Architettura LuigiI Cosenza; silver plate 
    2000 Auszeichnung Gutes Bauen 1996-2000; Anerkennung 
    1999 Nomination Premio Borromini; Kategorie Young Architects 
    1998 Nomination für die Besten 98

  • Fotografie

    Dominique Marc Wehrli