Neunkirch, Strassenraumgestaltung

Nach der ersten Etappe soll die Erneuerung vom Städtli Neunkirch bereits eine Vorstellung liefern, wie es in Zukunft aussehen wird. Mit dem Fokus Vordergasse wird ein erstes Zeichen gesetzt: Durchgängig von Fassade zu Fassade fasst der Asphaltbelag die Vordergasse zusammen. Als Begegnungs- oder Tempo 30-Zone betrieben, bietet sie Gemütlichkeit, Aufenthalt, aber ist auch Ankunftsort mit dem Auto.

Einziger Unterbruch im Belag ist der Wasserstein aus Naturstein. Er kann zwar von Autos, Motorrädern oder Velos überfahren werden, wirkt aber hauptsächlich als Fussgängerinnenabgrenzung. Vor dem ehemaligen Gemeindehaus verändert sich die Gasse. Hier trifft die Siebte Gasse auf die Vordergasse und nimmt ihre Rundpflästerung mit. Damit wirkt sie wie eine unterschwellige Bühne, die einen gemächlichen Verkehr signalisiert und notfalls verlangsamt. Auch hier wird mit dem Bau die Weiterentwicklung in die Wege geleitet. Der Pflasterbelag ist künftig von der Hintergasse bis zur Mühlegasse durchgezogen und stärkt damit die Fuss- und Veloverbindung.

Mit der Stassenraumgestaltung schlugen wir vier architektonische Interventionen vor. Eine davon ist der Westturm. Er setzt ein positives Zeichen am Eingang des Städtchens, als Pendant zum Ostturm und erinnert daran, dass die ursprüngliche Siedlung einst von zwei wehrhaften Türmen beschützt wurde.
Ausserdem wurde ein neues Beleuchtungskonzept für Neunkirch. 
Durch Einheitlichkeit und Wahl der Leuchten wird das Gestaltungsbild der historischen Stadt aufgewertet. Wie bis anhin werden die Gassen mit Wandleuchten ausgeleuchtet. Neue, objekthafte Glasleuchten mit stimmungsvollem Licht (3‘500 K) tragen zur Identitätsbildung der Altstadt bei. Das Beleuchtungskonzept bringt die Räume und die charakteristischen Bauten von Neun- kirch in ihrer Materialität und Farbgebung zum Vorschein. Es regt zu Entdeckungen an und erhöht gleichzeitig das Sicherheitsempfinden. Die Nacht soll jedoch nicht zum Tag werden; das Konzept beabsichtigt deshalb nicht mehr, sondern differenzierter zu beleuchten. Mittels einer reduzierten Nachtschaltung soll das Städtchen in den späten Abendstunden zur Ruhe kommen um für die Bewohner die Wohnqualität zu fördern.

mehr