Bushof unter den Gleisen

Bushof unter Gleisanlage Bahnhof Baar

Der Busverkehr der wachsenden Gemeinde Baar stösst an seine Grenzen. Im Bereich des Bahnhofs haben die nächsten Ausbauschritte der Bahn einen wesentlichen Mehrverkehr zur Folge.
Die Gemeinde lässt deshalb Entwicklungsvarianten prüfen: Neben dem Ausbau des bestehenden Bushofs wird auch eine Verlegung des Bushofs unter die Gleisanlage geprüft und in einer interdisziplinären Studie vertieft untersucht.

Mit dem Bushof unter den Gleisen bietet sich eine Chance für eine städtebauliche Neuinterpretation des Zentrums von Baar mit langfristiger Perspektive für die Stadtentwicklung.

Die entfallende MIV Verbindung zwischen Neugasse und Bahnhof lässt eine neue städtebauliche Ordnung zu: Anstelle des Strasseneinschnitts entsteht in der Verlängerung des bisherigen Bahnhofplatzes baumbestandener Abschnitt mit der Aufenthaltsqualität und der atmosphärischen Dichte einer Ramblas

Da die bisherigen Bus-Haltekanten nicht mehr bedient werden müssen, steht dieser Raum für Nutzungen zur Verfügung von denen vor allem zu Fuss gehende profitieren. Der Platz wird als attraktiver Ankunftsort im Zentrum von Baar erlebbar und funktioniert auch als Verteiler zu den anstossenden Quartieren.

Am Übergang zwischen höher liegendem Bahnhofplatz und der Neugasse vermittelt eine kombinierte Anlage aus Rampe und Treppe zwischen den Niveaus. Im Norden des Bahnhofs setzt dagegen die betrieblich motivierte Absenkung des Platzes eine topografisch markante Eigenheit des Bahnhofs Baar in Szene: der Bushof wird als Erdgeschossnutzung wahrgenommen. Unterstützt wird dieser Eindruck durch das einheitliche Tragwerk für die Bahnbrücke und den Bushof. Die strukturell sehr klare Gesamtanlage erscheint dadurch grosszügig und aufgeräumt und die neue Freifläche hat das Potenzial zu einem städtischen Platz.

Über der Ausfahrt des Bushofs ist Potenzial für einen Hochbau vorhanden. Die attraktive Lage mitten im Zentrum von Baar bietet sich sowohl in verkehrlicher als auch in stätebaulicher Hinsicht für eine Verdichtung an. Als lineare und folgerichtige Fortsetzung der bestehenden Bebauung entlang der Gleise nimmt der Baukörper einerseits Bezug auf das Aufnahmegebäude der SBB, andererseits auch auf die dichte Bebauung zwischen Bahnhof- und Poststrasse sowie auf das Hochhaus an der Poststrasse.

Die grosszügige, funktionale Bushalle liegt unter den Gleisen und ist dadurch vor der Witterung geschützt. In nördlicher Richtung öffnet sich die Halle über die gesamte Breite auf die Manövrierfläche des Einfahrtsbereichs. Teile des Ausfahrtsbereichs sind gegen oben geöffnet und ermöglichen so eine einfache Orientierung zwischen den Niveaus. In Längsrichtung der Gleise ist das Tragwerk transparent gestaltet.

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