Stadtraum und Haltestelle Zehntenhausplatz

Zwei offene Wartehallen stehen sich gegenüber und spannen über die Tramgleise hinweg einen Raum auf. Ihre seitliche Abschlüsse beziehen sich aufeinander. Gemeinsam markieren sie das räumliche Zentrum des Zehntenhausplatzes. Für die Dauer der Umsteige- be- ziehungsweise Wartezeit wird durch das Zusammenspiel der beiden Hallen ein geschützter Aufenthaltsort mitten im pulsierenden Strassenverkehr gebildet – zwei Anlege-stellen für Tram und Bus inmitten des steten Verkehrs-flusses des MiV.

Für die Dauer der Umsteige- be- ziehungsweise Wartezeit wird durch das Zusammenspiel der beiden Hallen ein geschützter Aufenthaltsort mitten im pulsierenden Strassenverkehr gebildet – zwei Anlegestellen für Tram und Bus inmitten des steten Verkehrs-flusses des MiV. In die jeweilige Fahrtrichtung des Verkehrs weiten sich die Perrondächer. Mit ihrer Länge von über 26.0 Metern schützen die ein- und umsteigenden Fahrgäste entlang der Haltekante zuverlässig vor der Witterung und versetzen die Haltestelle und den gesamten Platz in dynamische räumliche Bewegung.

Die Wartehallen sind robust konstruiert: Beton, Alumi-nium, Glas und Putz auf Trägerplatten sind die vorherr-schenden Materialien. Im weiteren werden die bewährten Infrastrukturelemente der VBZ eingesetzt, die die Halte-stelle im Gestaltungskanon der Stadt Zürich verankern.

Mit der langfristigen städtebaulichen Umgestaltung des Zehntenhausplatzes zu einem ÖV-Ankunfts- und Umsteigeort wird eine schlüssige, allen Entwicklungs-stadien standhaltende Gestaltung etabliert, die auf die Tramhaltestelle als gebautes Element im Zentrum fokussiert. Die «lateralen» Langsam- verkehrsbereiche im Norden und Süden unterscheiden sich in ihrer Ausformulierung entsprechend ihrer kontextuellen Zuordnung im Stadt- und Strassenraum. Sie gleichen sich jedoch in der Strategie, jeweils einen auf Dauer angelegten und einen temporären bzw. reversiblen Bereich auszuweisen. 
Das Leitbild Zentrumsentwicklung Affoltern sieht neben der Neuausrichtung des Zehntenhausplatzes die Etablierung eines im Quartier eingebetteten und zwischen Wehntalerstrasse und Bahnhof liegenden Zentrumsplatzes als eigentlichen Treff- und Aufent- haltsort vor. Diese stadtgesellschaftliche Neuorientierung bindet die Südseite des Zehntenhausplatzes in die übergeordnete Allee der Wehntalerstrasse ein. Die unterbruchlos fortgeführte Baumreihe der Allee entlang dem südlichen Strassenrand bildet so eine lineare «grüne» Raumkante für das von Norden wirkende neue Zentrum. Die Tramhaltestelle wird dadurch entsprechend ihrer Funktion auch stadträumlich zum Scharnier zwischen «durchfahrender» Wehn- talerstrasse und überlagerndem – bis zum Bahnhof reichenden – Zentrum Affoltern. Die Südseite wird daher langfristig «normaler», wenn auch urban breiter Gehwegbereich, der ein in die Baumreihe eingefügtes Züri-WC integriert. Ein temporär als Intarsie den Bereich zwischen bestehender Fassade und künftiger Baulinie einnehmender Kiesplatz erfüllt in der Übergangszeit Aufenthalts- und Entsiegelungsfunktionen. Bänke aus dem Standard-repertoire sowie Bäume in Containern ermöglichen kurzes Innehalten im urbanen Treiben.
Die Nordseite des Platzes wird dagegen als Auftakt und Trittstein innerhalb des neuen Zentrums verstanden. Er ist nicht Salon, wohl aber Vorzimmer oder Vorplatz für den über die künftige Zentrumsachse entlang der Jonas-Furrer-Strasse erreichbaren Quartierplatz. Eine lang-gestreckte, chaussierte Fläche ist hier dauerhaft entsiegelte Intarsie und definiert einen kleinen Stadtplatz. Dieser ist Träger aller «Möbel», die das Quartiervorzimmer bespielen und zu einem lebendigen Ort des Passierens, des Durchquerens und Aufenthalts werden lassen.

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