Bahnhöfe Bruggen und Haggen St. Gallen

Das neue Verbindungsbauwerk ist das Portal zu zwei Bahnhöfen und bildet die Adresse des Quartiers Haggen am Fuss des Hügelzugs. Der Lift- und Treppenturm ist als identitätsstiftendes Zeichen weithin sichtbar. Im Norden liegt der grosszügig dimensionierte Dreiecksplatz, über den die Wegverbindungen an die nahe gelegene Bushaltestelle und ans Quartier Bruggen angeschlossen wird.

Aus dem Jurybericht:
“Die Raute trägt massgebliclh als dominante Konstruktionsform des markant an die Haggenstrasse gesetzten Treppen- und Liftturms zur Zeichenhaftigkeit der verbindenden Erschliessungsstruktur des neuen Doppelbahnhofs Bruggen/Haggen bei. Die gesuchte Einheitlichkeit der geometrischen Stützenstruktur des Treppenturms mit den dreieckigen Zug- und Druckstäben des Fachwerks der Passerelle lässt den neuen Übergang als homogenes Gesamtbauwerk erscheinen, dessen formale Ausprägung mit den beiden räumlichen Aufweitungen, die die jeweiligen Endpunkte markieren, eine adäquate Form gefunden hat. Der gesuchte formale Ausdruck verbindet sich auch bewusst mit derTradition der historischenTragwerke in der Region, deren Bedeutung und Gestalt im umgebenden Orts- und Landschaftsbild prägend sind. Folgerichrtig soll dem signifikantenTreppenturm und neuen Stadtzeichen in Haggen eine dreiecksförmige Platzausweitung an der Haggenstrasse Raum geben, die mit zwei Flügelmauern zur Böschung des Bahntrasses abgeschlossen wird. Sie bilden den Rücken einer stimmigen Platzsituation auf der Ebene der Haggenstrasse, die zugleich das Entrée des Bahnhofs und eine angemessene Adresse für das Ouartier bildet.
Die polygonale Form des Turms wird in die Gesamtform des Sockels eingebettet, der zusätzlich beidseitig unterirdisch räumlich erweitert wird und zusätzlidre Nutzungsangebote, wie ein Blumencaffé sowie einen geschlossenen Veloraum anbietet. lm Schutz der Mauern und vor dem grünen Hintergrund des Hangs und desTurms entsteht so eine schöne Aufenthaltsqualität mit Mehrwert für das Ouartier. Die Begrünung des Turms kann im gewachsenen Boden wurzeln und so nachhaltig funktionieren.“

 

Um die Biegung der Haggenstrasse räumlich einzubinden, ist der Treppenturm
gegenüber der Passerelle leicht abgedreht. Der Sockel des Turms wird beidseitig in einer Böschungsmauer fortgesetzt. Darin sind zwei Nutzungen integriert eine Veloabstellanlage (ca. 54 Plätze) und ein kleiner Blumenladen mit Café, welcher auch dem vis-à-visliegenden Friedhof dient.
Die Lage des Turms in unmittelbarer Nähe zum Perron erlaubt es, die beiden Niveaus der Personenunterführung und des Perrons auf direktem Weg zu erreichen. Anstelle einer zweiten Treppenverbindung findet auf dem Perron die Wartehalle Platz. Im Zentrum des Turms steht der 2-seitig transparente Liftkern. Die Treppe führt um diesen Kern herum, so dass der Fokus stets auf der Aussicht bleibt und der Auf- beziehungsweise Abstieg zu einer gleichbleibend kurzweilig zu begehenden Promenade wird. Auf dem obersten Niveau wird die Passerelle leicht ausgeweitet. Den Passanten bietet sich seitlich eine spektakuläre Sicht über St.Gallen, ohne dass dadurch die Zugänge zur Treppe oder zum Lift behindert werden. Der südliche Lift liegt, hinter der Gebäudeflucht zurückgesetzt, am Rand
des zukünftigen, baumbestandenen Platzes und verbindet den schattenspendenden Erholungsraum mit der Passerelle. Dank der transparenten Liftkabine wird
die Fahrt durch die Baumkronen zum Erlebnis. Die zugehörige Erschliessungstreppe ist als ortstypische Hangtreppe in Holz ausgebildet. Südseitig schliesst die Passerelle mit einer Halle an den Hang an. Die hangbegleitende Verbindung zur bestehenden Personenunterführung Haggen ist halbseitig gedeckt. Für die langfristige Entwicklung des Bahnhofs Haggen bietet sich eine geradlinige Weiterführung der Passerelle in einer neu zu erstellenden Personenunterführung an. Diese Lage ermöglicht gute Orientierung mit kurzen Wegen und verspricht eine grosszügige Bahnhofsvorzone an der Hechtackerstrasse. Der südliche Zugang zum Bahnhof Bruggen ist gegenüber der Gröblistrasse leicht zurückversetzt. Überdem Zugang wird das Perrondach ausgeweitet, so dass darunter sowohl Treppenanlagen als auch die Wartehalle und die Infrastrukturelemente für die Fahrgäste Platz finden. Westlich wird die Dachkonstruktion ebenfalls um eine Tragachse ausgeweitet und integriert so eine gedeckte Veloabstellanlage mit 40 Veloplätzen und weiteren Abstellmöglichkeiten für Trottis, E-Bikes und Mofas. Die Anbindung sowohl an die Bahn, wie auch an die Velovorzugsroute ist an dieser Stelle optimal. 


 

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